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Stift Tilbeck feiert 125-jähriges Jubiläum der Kapelle

„125 Jahre Glück und Segen“ – unter diesem Motto feiert das Stift Tilbeck am Donnerstag, 27. Juni, das 125-jährige Bestehen ihrer Kapelle.

Gemeinsam freuen sich auf das Jubiläum (von links): Ursula Beher, Thomas Kronenfeld, Reinhard Nieweler, Patrick Thier, Guido Hoffmann, Ann Christin Heidelmann und Udo Sistermann.

Nicht die Konfession zählt, sondern der Mensch ist entscheidend 

Stift Tilbeck feiert 125-jähriges Jubiläum der Kapelle 

Tilbeck (pbm/mek). „125 Jahre Glück und Segen“ – unter diesem Motto feiert das Stift Tilbeck am Donnerstag, 27. Juni, das 125-jährige Bestehen ihrer Kapelle. „Wir sind eine sehr lebendige Gemeinde und viele Menschen tragen auf unterschiedliche Weise die Seelsorge mit“, berichtet Ludwina Wilken. Gemeinsam mit Udo Sistermann engagiert sie sich in der Seelsorge der Einrichtung für Menschen mit Behinderung. 

Zur Kirche in Tilbeck gehört beispielsweise der inklusive Gemeinderat, in dem sich sechs gewählte Menschen mit Beeinträchtigung und sechs Mitarbeitende einbringen. Gemeinsam gestalten sie das Leben rund um die Themen Glauben und Gemeinschaft mit. „Sie wirken aktiv mit an der Gemeinde- und Kirchengestaltung, haben kreative Ideen, aber auch handfeste Vorstellungen“, erläutert Sistermann. Der 46-Jährige engagiert sich als Vorsitzender im Gemeinderat. 

„Bei uns gibt es unterschiedliche Gottesdienstformen: mal bunt und vielseitig, mal traditionell. Es geht darum, die Menschen in ihrer Lebenswelt zu erreichen. Nicht nur Bewohnerinnen und Bewohner sowie Mitarbeitende machen sich auf den Weg, sondern auch Gäste aus der Umgebung feiern mit uns. Sie spüren die Gemeinschaft in der Kapelle“, hat Wilken beobachtet. Die musikalische Gestaltung sei ein wichtiger Aspekt, um die Feiern auf möglichst vielen Sinnesebenen erlebbar zu machen. „Unser Tilbecker Musikkreis wird für die Gestaltung oft angefragt. Aber wir freuen uns immer, wenn musikalische Menschen ihre Talente und Fähigkeiten bei uns einbringen“, wirbt Wilken, die sich ebenso musikalisch engagiert. Auch der Kreis der Messdienerinnen und Messdiener sowie der Lektorinnen und Lektoren gehört zur Gemeinde. 

Doch die Seelsorge im Stift Tilbeck beschränkt sich bei weitem nicht auf die Angebote in der Kapelle. „Wenn wir Sitzungen mit einem Gebet eröffnen, hat das eine Wirkung auf die Gesprächskultur und die Achtsamkeit der Teilnehmenden untereinander“, weiß Sistermann. Die Mitarbeitenden zum Beispiel in den Altenheimen würden auch Segensfeiern oder Sterbebegleitungen gestalten. „Sie arbeiten sehr eigeninitiativ. Solche Feiern sind nicht nur wichtig für die Bewohnerinnen und Bewohner, sondern auch für die Mitarbeitenden“, betont Wilken. 

„Wie insgesamt in der Gesellschaft spüren wir natürlich auch, dass die Menschen, die hier arbeiten, nicht mehr so christlich sozialisiert sind, wie noch vor vielen Jahren. Aber die Konfession ist nicht ausschlaggebend, sondern der Mensch zählt“, macht Sistermann deutlich. Bei Einführungstagen habe er gerade bei Teilnehmenden, die keine enge oder gar keine Bindung zur Kirche hatten oder auch bei Muslimen eine große Offenheit und Neugier gegenüber den Angeboten der Seelsorge erfahren. 

Elementare Punkte, an denen Seelsorge den Menschen helfen könne, seien Trauer, Abschied, aber auch die Liebe. „Es gibt die Sehnsucht der Menschen, ihre Gefühle in einen größeren Kontext zu stellen und zu spüren, dass eine Gemeinschaft hinter ihnen steht. Das Spirituelleist genauso ein Grundbedürfnis wie Essen und Trinken und macht keinen Halt vor Konfessionen“, erklärt Wilken. 

Aber natürlich sei die Kapelle „Maria Hilf“ ein Ort, den die Menschen im Stift Tilbeck aufsuchen. „Das merken wir am hohen Kerzenverbrauch. Ebenso ist es ein wichtiger Ort für die Münsterlandschule. Sie nutzen sie zum Beispiel für Auszeiten“, berichtet Wilken. Gern erinnert sich die 61-Jährige auch an die diesjährige Aussendung der zwölf Sternsinger. „Das haben wir im Schulgottesdienst gefeiert. Es war toll“, blickt sie zurück. 

Am Donnerstag, 27. Juni, eröffnet Bischof Dr. Felix Genn den Tag mit einem Open-Air-Gottesdienst. Es folgen Grußworte und ab 11.30 Uhr gibt es die Möglichkeit, sich zu stärken. Von 12 Uhr bis 15.30 Uhr finden verschiedene Mitmachaktionen statt, die unter dem Motto „Gemeinschaft“ stehen. Den Abschluss gestaltet das „Ensemble 25“ aus Dresden um 17 Uhr mit einem Konzert. 

Das Bistum Münster überträgt den Open-air-Gottesdienst mit Bischof Felix Genn ab 10 Uhr im Internet. Vincent Schiprowski wird ihn in Deutsche Gebärdensprache übersetzen, so dass auch Menschen mit Gehörlosigkeit zum Gottesdienst kommen oder sich den Gottesdienst im Stream auf der Homepage des Bistums Münster unter www.bistum-muenster.de oder auf der Facebookseite sowie dem Youtube-Kanal des Bistums verfolgen können. 

Pressedienst Bistum Münster
Bischöfliche Pressestelle/Foto: Stift Tilbeck
21.06.2024